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MUSIK-VIDEO-FILME BEI YOU-TUBE

Im Herbst 2023 haben Michael Günther (Clavier am Main) in erfreulicher Zusammenarbeit mit dem renommierten Kamprad Verlag Musik-Video-Filme produziert. Bisher wurden drei Themen bearbeitet, jeweils als „MusikGeschichten am Main“ zur Einführung und mit musikalischen Kostproben, und dazu gehörig „Musik am Main“-Musik-Video-Filme, die die Kompositionen auf den besonderen, musealen Tasteninstrumenten der Sammlung in Schloss Homburg am Main erleben lassen.
Diese Video-Filme geben Einblicke in das Musikleben am Main im 17. bis frühem 19. Jahrhundert. Die Orte, zu denen die Werke oder Komponisten Bezug haben, sind zu sehen, darunter das Marktheidenfelder Franck-Haus, das Geburtshaus von Joseph Martin Kraus in Miltenberg, Mainstockheim mit seiner St. Jakobus Pfarrkirche in Innen- und Außenaufnahmen, selbstverständlich das Homburger Schloß mit seiner Sammlung sowie schöne Aufnahmen des Maintals mit seinen Weinbergen.
Wir freuen uns, Ihnen diese Produktion vorstellen zu können und laden Sie ein, diese kurzen Video-Filme bei You Tube kostenlos und ohne Viren-Gefahr anzusehen - es genügt ein Klick auf die Titel.



Bild_Schloss Homburg "MusikGeschichten am Main"
Das Mainstockheimer Clavierbuch

Ein Einblick in ein bisher unbekanntes Clavierbuch des späten 17. Jahrhunderts. Es enthält neun Kompositionen, darunter zwei von Johann Pachelbel, eine von Johann Krieger und sechs, die anonym überliefert sind. Nur zwei Kompositionen waren bisher bekannt. Das Buch befand sich im 18. Jahrhundert im unterfränkischen Mainstockheim. Es dürfte von Johann Heinrich Zang, einem der letzten Bach-Schüler mitgebracht worden sein als er 1750 sein Kantorenamt für fünfzig Jahre in Mainstockheim antrat.


Bild_Schloss Homburg "Musik am Main"
Johann Pachelbel (1653 – 1706) – Ciaccona in G

Michael Günther spielt ein Cembalo, das Giacomo Ridolfi um 1665 in Rom fertigte. Pachelbels Variationen sind ebenso wie die der Ciaccona zu Grunde liegende Aria bisher unbekannt.






Bild_Schloss Homburg "Musik am Main"
[Anonym] – Chaconne in G

Michael Günther spielt ein Cembalo, das Giacomo Ridolfi um 1665 in Rom fertigte. Die bisher unbekannte und anonym überlieferte Chaconne lässt französische Einflüsse erkennen.






Bild_Schloss Homburg "MusikGeschichten am Main"
Joseph Martin Kraus (1756 – 1792)

Der in Miltenberg geborene und spätere königlich schwedische Hofkapellmeister Joseph Martin Kraus war eine Gallionsfigur und ein glühender Verfechter der Ideale der Zeit der „Empfindsamkeit“ und des „Sturm und Drang“. Die Ideale dieses Stilumbruchs waren Einfachheit, Natürlichkeit und Herzensrührung, wie in den von ihm komponierten „Variationen“ erkennbar, zumal, wenn sie auf einem Pantaleon gespielt werden.



Bild_Schloss Homburg "Musik am Main"
Joseph Martin Kraus – Thema (Scherzo) mit Variationen C-Dur

Ein „Pantaleon“ ist ein frühes Fortepiano. Es verfügt über eine Hammermechanik, die ein dynamisches Spiel ermöglicht, und da Pantaleons meist keine Dämpfung besitzen, entsteht eine wohltuende Resonanz. Das gespielte Instrument kann Johann Heinrich Harrass (1707 - 1778), zugeschrieben werden, der es in (Groß)-Breitenbach in Thüringen Mitte des 18. Jahrhunderts erbaut haben dürfte.




Bild_Schloss Homburg "MusikGeschichten am Main"
Friedrich Anton Fleischmann (1766 – 1798)

Friedrich Fleischmann, in Marktheidenfeld am Main geboren, wurde dort von Klosterkomponisten und anschließend im Gymnasium in Mannheim unterrichtet. In Meinungen fand er seine Lebensstellung als herzoglicher Sekretär und wohl auch als Musikmeister bis zu seinem frühen Tod im Alter von 32 Jahren.




Bild_Schloss Homburg "Musik am Main"
Friedrich Anton Fleischmann – Air avec des Variations B-Dur

Die brillanten und abwechslungsreichen Variationen des 21-jährigen Fleischmann verraten im Finale, dass ihnen ein Thema Mozarts zu Grunde liegt. Zu ihm bestand eine Verbindung, und er war sein Idol.








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"Ein Giraffenflügel klingt wieder"
Ein Konzert mit einem Liederprogramm zur Vorstellung des neu restaurierten Giraffenflügels
mit Jan Kobow - Gesang und Michael Günther - Fortepiano

Mitschnitt durch KULTURSTROM BINGEN, zu sehen bei YOU TUBE

Im Museum am Strom in Bingen befindet sich ein Giraffenflügel. Das Instrument hatte im zweiten Weltkrieg Schäden erlitten. Nach seiner Erforschung durch Michael Günther und der Restaurierung durch Jan Großbach war es das Ziel, dass das Instrument so erklingt, wie es um 1815 in Wien die Werkstatt seines Erbauers verlassen hat. Bisher wurde das Instrument Anton Walter zugeschrieben, nun zeigte es sich, dass die beiden erhaltenen Giraffenflügel in der Werkstatt Walters von dessen Bruder Joseph gefertigt wurden.
Ein Konzert zur "Einweihung" mit einem Liederprogramm mit dem Sänger Jan Kobow, begleitet von Michael Günther, war dem Thema "Rhein - Wein - Musik" gewidmet:

Bild_Schloss Homburg "Der Rhein und der Wein in LIEDERN"

Frisch, frech, schlank, aber auch tief empfunden erscheinen die Themen „Rhein" und „Wein" in Gedichten eines Johann Wolfgang v. Goethe, Friedrich v. Matthisson und Matthias Claudius, ganz im Sinn des „Sturm und Drang“, und auch eines Heinrich Heine. Diese Texte wurden von dem in Mainz wirkenden und auch in Paris und Wien gefeierten Franz Xaver Sterkel, dem am Main geborenen und späteren schwedischen Hofkapellmeister Joseph Martin Kraus, von dem Grafen Carl Siegmund von Seckendorff, einem Freund des jungen Goethe, von Felix Mendelssohn-Bartholdy und Robert Schumann zu Liedern verarbeitet. Die Zeit bevorzugte noch die „schlankeren Töne", und so entfalten die Lieder und solistischen „Clavierwerke" ihren Charme und Esprit erst so recht auf dem frisch restaurierten Giraffenflügel des „Museums am Strom“ in Bingen, zugeschrieben der Werkstatt Walter in Wien um 1815.










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EINIGE PROJEKTE UND THEMEN VON GEPLANTEN KONZERTEN

Bild_Schloss Homburg














Der Giraffenflügel im "MUSEUM AM STROM" in Bingen

Das MUSEUM AM STROM in Bingen, unmittelbar am Eingang zum UNESCO-Welterbe oberes Mittelrheintal gelegen, lädt zu faszinierenden Begegnungen mit 2000 Jahren Kultur und Geschichte am Rhein ein.
Unter anderem befindet sich dort ein Giraffenflügel. Das Photo zeigt ihn in unrestauriertem Zustand. Die Museumsleitung wandte sich an Michael Günther, um gemeinsam Fragen zu einer Einordnung des Instruments und einer Restaurierung zu klären. Das Instrument hat seine Firmenplakette verloren, aber historische Aufzeichnungen und Vergleiche mit weiteren Instrumenten dieser Art erlaubten eine Zuschreibung an den Wiener Klavierbauer Anton Walter, in dessen Werkstatt das Instrument um 1815 gefertigt worden sein mag. Anton Walter war der führende Klavierbauer in Wien, und kein geringerer als Wolfgang Amadé Mozart erwarb Jahrzehnte zuvor einen Hammerflügel bei ihm. Die Firma Walter stellte einige Instrumente in dieser aufrecht stehenden Bauart her, der Giraffenglügel in Bingen dürfte eines der ersten ihrer Produktion gewesen sein. Nicht zuletzt wegen ihrer Platz sparenden Konstruktion wurden Giraffenflügel sehr beliebt.
Die Restaurierung des im 2. Weltkrieg durch einen Mörsertreffer stark beschädigten Instruments wurde fachmännisch durch den Restaurator und Klavier- und Cembalobaumeister Jan Großbach (Frankfurt/Höchst) durchgeführt. Die Erhaltung der originalen Substanz war selbstverständlich, und das Ergebnis hat die Erwartungen übertroffen: Das Instrument ist stabil, und als Möbel betrachtet, eine attraktive Erscheinung. Vor allem aber ist es ein museales Dokument, das uns mit seinem schlanken Klang und seinen verschiedenen Klangregistern, die mit fünf Pedalen geschaltet werden können, einen Eindruck der Klaviermusik der Klassik und frühen Romantik im Klang ihrer Zeit ermöglicht.






Bild_Schloss Homburg














Gesprächskonzert
Das „Mainstockheimer Clavierbuch“
Erstmalige Vorstellung

Ein bedeutendes, bisher unentdecktes Manuskript mit deutscher Claviermusik um 1700 gelangte kürzlich in die Sammlung in Schloss Homburg am Main. Bisher hat seine Erforschung ergeben, dass es sich um Abschriften von neun attraktiven Kompositionen handelt, die bis auf zwei bisher unbekannt waren. Zwei Werke sind mit Johann Pachelbel (*1653; †1706), eines mit Johann Krieger (*1652; †1735) bezeichnet, die restlichen sind unbezeichnet, aber Pachelbel kommt als Komponist derselben in Betracht.
Bild_Schloss Homburg Das Sammelmanuskript trägt einen Besitzervermerk aus dem unterfränkischen Mainstockheim, was darauf hindeutet, dass es durch den Komponisten, Kantor und Schulmeister Johann Heinrich Zang (*1733; †1811) dorthin gelangte. Dieser begann 1752 hier seinen fast fünfzig Jahre währenden Dienst, und die von dem Schweinfurter Orgelmacher Johann Rudolf Voit 1730 für die dortige Pfarrkirche St. Jakobus gefertigte Orgel war neben der Schule sein Arbeitsplatz. In Mainstockhein wurde nun das Buch durch die Eintragungen von Gedichten, Opern- und Singspieltexten und anderen Aufzeichnungen bis etwa 1815 fortgeführt.
Der im thüringischen Zella geborene Zang war in den Jahren 1748/49 bei keinem geringeren als Johann Sebastian Bach Privat-Schüler in Leipzig, zur gleichen Zeit wie auch Johann Christian Kittel (*1732; †1809). Auf eine Verbindung zu einem weiteren Bach-Schüler, Heinrich Nikolaus Gerber (*1702; †1775), verweisen bestimmte Details in dem Büchlein.
Pachelbel war in seiner Eisenacher und Erfurter Zeit der Bach-Familie begegnet und als Organist und Komponist mit hoher Wertschätzung bedacht worden. Die Abschriften dürften in diesem Kreis angefertigt worden sein.

Im Konzert werden die Clavierstücke aus dem „Mainstockheimer Clavierbuch“ erstmals vorgestellt, gespielt von Michael Günther auf einem originalen Cembalo des 17. Jahrhunderts.
Das Vortragen einiger Gedichte aus dem Büchlein wird einen authentischen Blick auf die Menschen jener Zeit in einem wohlhabenden fränkischen Dorf ermöglichen und ihr Leben und die Themen, die sie bewegten, widerspiegeln.

Ein Beitrag zu diesem Clavierbuch eines Bach-Schülers und eine kommentierte Neuausgabe sind geplant und in Arbeit.





Bild_Schloss Homburg





























Ursprünglich für die Ausstellung „Princess Eliza – englische Impulse für Hessen-Homburg“ in Bad Homburg vor der Höhe konzipiert, konnte das Projekt 2021 leider als Opfer einer Pandemie nicht realisiert worden:

„Princess Eliza und ihre Musik“
Musik aus ihrer engsten Umgebung

Die Ausstellung „Princess Eliza – englische Impulse für Hessen-Homburg“ erzählt zum 250. Geburtstag der Landgräfin Elizabeth von Hessen-Homburg (London 1770 – Frankfurt 1840) die faszinierende Geschichte der eingeheirateten britischen Prinzessin. In ihrer neuen Heimat entfaltete die Landgräfin von Hessen-Homburg ein Feuerwerk an Aktivitäten zur Förderung der verarmten Landgrafschaft. Sie kam mit modernen Ideen aus Großbritannien, liebte ihre neuen Aufgaben und wollte nützlich sein.

Auch ihr Kunstgeschmack ist bemerkenswert: So machte sie den bereits am Hof ihres Vaters sehr angesehenen und berühmten Graphiker Francesco Bartolozzi zu ihrem Lehrer und pflegte intensiven Austausch über die bildende Kunst. Dessen Sohn Gaetano, ein Kunsthändler und Kupferstecher, heiratete die glänzende Pianistin Therese Jansen im Jahr 1795 (zwei Jahr bevor das hier abgebildete Portrait „Elizas" durch Willian Beechey entstand) und kein anderer als Joseph Haydn war der Trauzeuge in dieser feinen Gesellschaft. Haydn hatte mehrjährige und von großem Erfolg gekrönte Konzertreisen nach London unternommen und der Pianistin beste Klavier- und Klavierkammermusikwerke gewidmet, eine andauernde Freundschaft war entstanden.

Bild_Schloss Homburg In zwei Konzerten erklingen Kammermusik und Klavierwerke von Joseph Haydn, die in London entstanden, und die der Komponist Therese Bartolozzi widmete.
Für das Konzert wird ein sehr bedeutender, originaler Hammerflügel aus der Zeit der Entstehung der Werke aus einer privaten Sammlung zur Verfügung gestellt. Er wurde ca. 1785 von Ferdinand Hofmann in Wien gefertigt. Seine Dekoration ist im „gothischen Stil“, der in dieser Zeit vorübergehend wieder aufkam, wie später auch beim „Gotischen Haus“ in Homburg vor der Höhe, dem Lieblingsprojekt der Elizabeth in ihrer Residenzstadt.
Zusammen mit den beiden Streichinstrumenten und der entsprechenden Spielweise lässt das wundervolle Instrument den rechten Charme dieser Werke erklingen.







Bild_Schloss Homburg



















Aus Anlass der aktuellen Ausstellung im Martin von Wagner Museum der Universität Würzburg:

„Der Schönheit die Arbeit geben“ - Tiepolo und seine Werkstatt in Würzburg

Projekt Die Claviermusik des Giovanni Benedetto Platti in Würzburg und die Gemälde der Tiepolos


Der Musiker und Komponist Giovanni Benedetto Platti (*1697 †1763) stammt aus dem damals venezianischen Padua. Ein Jahr nach seinem Tod erfahren wir durch einen Brief eines italienischen Freundes: Platti habe die berühmten Sonaten für das “Cembalo a martelletti“ komponiert, das er in Siena kennengelernt habe. Damit kann nur das von Bartolomeo Cristofori in Florenz neu entwickelte und in etlichen Exemplaren gefertigte „Fortepiano“ gemeint sein. Da Platti 1722 für immer nach Würzburger an den fürstbischöflichen Hof kam, muss er dieses Instrument noch vor diesem Jahr in Siena kennenngelernt und Sonaten dafür komponiert haben.
In Würzburg tauchten erst frühestens zwei Jahrzehnte später Hammerklaviere auf, und dies ist wohl der Grund dafür, dass Platti seine Sonaten erst in den 40er Jahren des 18. Jh. in Nürnberg drucken ließ. Die Sonaten konnten ja die beabsichtigte Wirkung nur auf diesen Instrumenten tun.
In den Werken des ebenfalls aus Venedig kommenden und fast gleichaltrigen Malers Giambattista Tiepolo (*1696 †1770) zeigen sich ebenso wie in den Kompositionen Plattis Elemente des Spätbarocks wie auch die Hinwendung zu Themen und dem Stil des Rokoko, von „Vanitas“ bis zur „Anakreontik“ könnte man sagen. Sind Tiepolos Themen auch die Themen eines Platti? Welche Rolle spielt das Instrument?
Bild_Schloss Homburg Im Programm des Konzerts und in einem Beitrag sollen diese Übereinstimmungen aufgezeigt werden. Die Clavierwerke Plattis erklingen dabei auf einem speziellen, sehr seltenen, originalen Fortepiano aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, das die Zeitgenossen „Pantaleon“ nannten. Seine klanglichen Eigenschaften, einmal äußerst temperamentvoll, einmal zärtlichst und mit immer warmen, nachklingendem Ton sind von entscheidender Wirkung. So hatte Platti seine Sonaten in Würzburg „im Ohr“.

Angedacht ist ein Konzert mit den Clavierwerken Plattis und ein Konzert mit Arien von Platti, Telemann und Chelleri sowie ein Vortrag.










Bild_Schloss Homburg



















Gesprächskonzert
Spiritualität in der Claviermusik des 17. und 18. Jahrhunderts
Eine Entdeckung in der musikalischen Symbol- und Bilderwelt
der Claviermeister Johann Jacob Froberger und Carl Philipp Emanuel Bach

Der Cembalist Michael Günther entwickelte eine These, die eine neue Deutung eines großen und rätselhaften Clavierwerks von einem der Söhne Bachs beschreibt und die Begrenzungen von Epochen, Stil und Konfessionen aufhebt.
Ausgangspunkt ist die Symbol- und Bilderwelt der süddeutschen Claviermusik des 17. Jh., speziell bei Johann Jacob Froberger, einem der großen Claviermeister vor Johann Sebastian Bach. Seine Werke wurden von Bach studiert und geschätzt. Einige Kompositionen Frobergers widmen sich dem Thema Tod, speziell den Arten der Trauer und Erinnerung an Personen in unterschiedlichsten Lebenssituationen, sowie auch dem Nachdenken über seinen eigenen künftigen Tod.
Diese in Musik übertragenen Symbole und Bilder sind oft leicht verständlich, aber gelegentlich nur dem Kenner zugänglich und der Fachwelt bekannt. Sie werden im Gesprächskonzert vorgestellt und erläutert.
Die Entdeckung ist, dass Carl Philipp Emanuel Bach in einem zentralen Clavierwerk diese Bild- und Symbolsprache über Epochen und Konfessionen hinweg wieder aufnimmt, und, folgt man unserer Spekulation, ein überraschendes Bekenntnis beifügt. Mehr soll dazu vorab nicht verraten werden.

Das Programm umfasst strahlend lebensfrohe wie auch ernste Kompositionen von
Johann Jacob Froberger und Carl Philipp Emanuel Bach.
Diese erklingen auf einem originalen Cembalo des 17. Jh., letztere auf einem originalen Pantaleon, einem ganz frühen Hammerclavier („Fortepiano“), das wir dem Instrumentenmacher Johann Heinrich Harrass im thüringischen (Groß-)Breitenbach Mitte des 18. Jh. zuschreiben. Diese Instrumentenmacherfamilie war den Bachs bestens bekannt, hatte doch Vater Johann Sebastian sich von ihnen ein Cembalo erbauen lassen.





Bild_Schloss Homburg





























Die Klavierwerke des Miltenberger Komponisten Joseph Martin Kraus (1756–1792), und was sie uns über dessen Leben verraten

Der 1756 in Miltenberg geborene und spätere königlich schwedische Kapellmeister Joseph Martin Kraus war eine Gallionsfigur der Zeit der „Empfindsankeit“ und des „Sturm und Drang“. Bis in seine Studienzeit war er der Literatur genauso verpflichtet wie der Musik, entschied sich aber für letztere und suchte in der Übersiedlung nach Schweden sein Glück. Bereits als junger Student veröffentlichte er 1777 anonym eine Druckschrift, die die Ideale des Stilumbruchs dieser Zeit beschrieb und wandte sich pointiert wie kein anderer auch mit Spott gegen die Ideale des überlebten Spätbarocks.
Bild_Schloss Homburg In seinen Klavierwerken entdeckte Michael Günther einige Zusammenhänge: Kraus verwendete in Schlüsselstellen seiner Werke Zitate von Themen anderer Komponisten und auch aus eigenen Werken. Dies ergibt ein neues Bild des Komponisten, Menschen und Philanthropen.
Im Konzert erklingen:
Zwei kuriose Menuette
Variationen C-Dur
Sonate E-Dur

Eine Publikation in Zusammenarbeit mit der „Joseph-Martin-Kraus-Gesellschaft“ über der Klavierwerke ist bald abgeschlossen, und eine Gesamtaufnahme soll folgen.










Bild_Schloss Homburg





























Klaviermusik und Lieder des Würzburger Komponisten Johann Franz Xaver Sterkel

In der Homburger Sammlung befindet sich der wohl umfangreichste Fundus von Kompositionen in Erstdrucken und Manuskripten der Klavierwerke, Liedersammlungen und Klavierkammermusik des in Würzburg 1756 geborenen und ebendort 1817 gestorbenen Komponisten.
Es ist erstaunlich, dass dieser zu Lebzeiteiten in den führenden Konzertsälen in Paris und Wien gefeierte Komponist hierzulande und sogar in seinen Heimatstädten Würzburg und Mainz noch nicht die ihm zustehende Bekanntheit erhalten hat.
Daher werden wir also Sterkel mit seinen Vokalwerken und Klavierwerken weiterhin vorstellen.

N.N. Gesang
Michael Günther, Fortepiano
Gerhard Darmstadt, Violoncello





Bild_Schloss Homburg



















„… with an old German Air“ - Liederthemen aus Unterfranken in der Klaviermusik des P. A. Kreusser in London um 1800

Der in Lengfurt bei Würzburg in eine umfangreiche Musikerfamilie geborene Peter Anton Kreusser wurde als Komponist von Gesellschaftsmusik in London, wo er sich nach 1800 niederließ, gefeiert. Viele Drucke seiner Kompositionen belegen dies. In einigen Titeln seiner Klaviermusik heißt es „… with an old German Air“. Dies bedeutet, dass diesen Variationen Liederthemen aus seiner Heimat zu Grunde liegen.
Zumeist in der Heimat, also im unterfränkischen Lengfurt, Würzburg und in Mainz in Vergessenheit geraten, sind sie uns auf diese Weise, wie in einem Museumsarchiv konserviert und erhalten.





WEITERE POJEKTE:

Zyklus Klaviersonaten von Wolfgang Amadeus Mozart mit originalen Tasteninstrumenten

Der bedeutende Marktheidenfelder Komponist Friedrich Fleischmann (1766–1798) und seine Klavierwerke


EIN PROJEKT ZU ASCHAFFENBURG:

Das Musikleben in Aschaffenburg, dargestellt an Beispielen von Musikalien und anderen Archivalien in der Sammlung Michael Günther Schloss Homburg am Main

Teil 1:

- Carl Theodor und Friedrich Hugo von Dalberg in der Musik und in Briefen
Bild_Schloss Homburg



















Michael Henkel (*18. Juni 1780 in Fulda; † 4. März 1851 ebenda)
Variationen über die Anfangsbuchstaben C.D. und D.C.
Titel: THEMA mit Variationen für das Piano-Forté über C.D. und D.C. als die Anfangs-Buchstaben des höchsten Namens seiner königlichen Hoheit des durchlauchtigsten Grosherzogs von Frankfurt, Fürst-Primas des Rheinischen Bundes, Erzbischofs von Regensburg &. &. komponirt und Allerhöchst-denselben allerunterthänigst zugeeignet am 4ten Nov: 1812 von M. HENKEL.
Offenbach a/m, bey Joh:  André. 1812.
Lithographie
Größe: 23 x 32,3 cm
Die in keiner anderen Sammlung nachweisbare und offensichtlich als Unikat erhaltene Komposition ist ein Zeichen der Verehrung für Carl Theodor von Dalberg (1744–1817), dem diese gewidmet ist. Sein Name wird auf der Titelseite nur durch die kalligraphisch aufwändig gestalteten Initialen „C.D.“ und umgekehrt „D.C.“ seines Namens Carl Dalberg angedeutet.
Den Titel „Großherzog von Frankfurt“ trug Carl Theodor seit der Gründung dieses kurzlebigen Großherzogtums im Jahr 1810 bis zu dessen Auflösung 1813. Für den Verlust seines Fürstentums Regensburg, das an das neu entstandene Königreich Bayern fiel, hatte er als Ausgleich diesen Titel sowie die Fürstentümer Fulda und Hanau erhalten. Die Titelseite spricht ihn folglich auch mit „Königliche Hoheit“ an, denn diese Anrede steht einem Großherzog zu.
Als „Fürstprimas“ führte er den Vorsitz der Fürsten des Rheinbundes. Er war der einzige Inhaber dieses Amts, das 1806 auf Veranlassung Napoleons entstanden war und 1813 mit dem Rheinbund unterging. Neben seiner staatsmännischen Bedeutung war Carl Theodor immer noch „Erzbischof von Regensburg“, wie auf der Titelseite vermerkt ist, bis an seinem Lebensende 1817.
Ein Datum für die Widmung hat sich der Komponist auch ausgedacht. Sie ist „zugeeignet am 4ten Nov: 1812“. Der 4. November „Carl Borromäus“, ist der Namenstag des Widmungsträgers. Genau an diesem Namenstag des Fürstprimas Carl Theodor im Jahr 1812 wurde der „Deutschhaussaal“, ein Redouten- und Ballsaal auf dem Grundstück des Stiftshofs in Aschaffenburg, mit einem festlichen Ball eröffnet.
Die Widmung des Komponisten an seinen neuen Landesherrn dürfte also auch in der Hoffnung begründet liegen, nach den kriegerischen Unruhen, Verwüstungen und Verarmungen wieder angenehmere Zeiten und auch ein fruchtbares Musikleben zu gewinnen.
Zu dieser Wiederherstellung hatte Carl Theodor sehr viel geleistet: 1808 hatte er in Aschaffenburg die Karls-Universität, gegründet, der er als Rektor vorstand. In dieser fanden zahlreiche aus Mainz geflohene Professoren und Studenten ihren neuen Ort. Auch bei der Neuerrichtung des „Großherzoglich privilegierten Theaters zu Aschaffenburg“, das am 3. November 1811 eröffnet wurde, hatte er neben einigen Bürgern regen Anteil.
Das Jahr 1812 muss ein regelrechtes Theater-Festjahr gewesen sein:
Am 31. März stand Wolfgang Amadeus Mozarts "Die Entführung aus dem Serail“ mit der Hofkapelle unter der Leitung von Johann Franz Xaver Sterkel,
am 3. April Wolfgang Amadeus Mozarts „Zauberflöte“,
am 6. Mai Paul Wranizkys „Oberon, König der Elfen" auf dem Programm.
Der Komponist Michael Henkel war Kantor und Organist in Fulda und dort ein wichtiger Akteur des Musiklebens. Seine Variationen über das Zwei-Töne-Thema „C.D.“ bzw. „D.C.“ ragen aus seinen überwiegend für pädagogische Zwecke geschaffenen Klavierkompositionen heraus. Sie sind originell, abwechslungsreich, virtuos und münden letztlich in die gerade in Mode kommende Form des „Bolero“. Damit wären sie bei einem festlichen Ball am Namenstag des Landesherren des Jahres 1812 als attraktiver Programmpunkt denkbar.



Teil 2:
- Das "Aschaffenburger Clavierbuch um 1708-1723". Eine Abschrift

Teil 3:
- Johann Franz Xaver Sterkels Kompositionen




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